Daniela Ingalls Photography @ Photokina 2016 in Köln

Photokina 2016 – Sechs Tage lang traf sich die Foto- und Kamerabranche zum regen Austausch und zur Präsentation der neusten Trends und Technik.

Ich war dabei, und mir schwirrt noch der Kopf – nicht nur von all den Drohnen, die scheinbar überall unterwegs waren.

Da ich inzwischen ein internationales Netzwerk an Berufskollegen, Fotografen-Freunden und Lieferanten habe, fiebete ich dieses Jahr besonders dieser Fachmesse entgegen. Nur hier hatte ich die Möglichkeit, einige von ihnen persönlich zu treffen.

Welche Trends haben sich abgezeichnet? Aus meiner Sicht müssen wir uns daran gewöhnen, immer öfter auch für Videoaufnahmen vor und hinter der Kamera zu stehen. Ob als DSLR, Drohne, Action-Kamera oder 360 Grad Aufnahme – das bewegte Bild wird eine immer größere Rolle spielen. Momentan sieht es noch etwas seltsam aus, wenn wir einen Passanten sehen, der ein „Selfie“ filmend fröhlich in das Display seines Handys spricht. Bald wird das Normalität sein. So sind auch wir Fotografen aufgefordert, uns vom Standpunkt hinter der Kamera ins Rampenlicht zu bewegen.

Aber natürlich wollte ich mir die neuen Kamera Modelle anschauen. Ich erspare euch die technischen Details – nur so viel: Auf meiner Liste standen die Canon EOS 1DX Mark II und die Canon EOS 5D Mark IV. Richtig überrascht hat mich allerdings die Profi-DSLR Alpha 99 II von Sony. Im Gegensatz zu Canon nutzt sie einen riesigen Kleinbildsensor mit enormen 42 Megapixel (Canon begnügt sich weiterhin mit 20 Megapixel). Und das bei einem Einstiegspreis, der erheblich unter den Profimodellen von Canon und Nikon liegt. Jede Kamera kann inzwischen soviel mehr als „nur fotografieren“. Als Fotograf muss man sich gut überlegen, in wie weit man das Angebot der Kamera im Berufsalltag nutzen wird, ob man manche nette Zusatzfunktion überhaupt benötigt.

Gute Technik erleichtert unsere Arbeit, ist aber nicht ausschlaggebend für ein gutes Bild. Ein gutes Bild entsteht vor allem durch den „Menschen“ hinter der Kamera. Kann er mit der Motivwahl eine Geschichte erzählen? Kann er sich in eine Situation einfühlen? Meine persönliche Entscheidung würde immer auf einen Fotografen fallen, dessen Bildsprache und Stil mir gefällt. Ich finde, die Fotos meiner lieben Freundin Lynne Harper drücken das sehr schön aus. Sie ist eine wunderbare Newborn Baby Fotografin in Ayrshire, Schottland. Sie hat das Gefühl für den „richtigen Moment“, und eine natürliche Bildsprache, der mir persönlich sehr gut gefällt. Ihre Arbeit inspiriert mich immer wieder.

Mir gefällt der Satz „das Bild entsteht vor dem Bild“. Ein guter Fotograf kann sich so auf eine Situation oder Bildidee einlassen, dass er das Bild bereits vor der Aufnahme vor Augen hat. Dann drückt er „nur noch“ den Auslöser.

Was habe ich mir nun von der Photokina mitgenommen? Jede Menge Inspirationen! Auch wenn ich viele der Neuheiten im beruflichen Alltag nicht benötige, bin ich sehr technikbegeistert und habe es genossen, Kameras und Objektive unterschiedlichster Hersteller auszutesten.

Am schönsten fand ich allerdings die bereichernden Gespräche mit langjährigen Lieferanten und Kollegen. Zum Beispiel hatte ich Gelegenheit, mit dem Geschäftsführer meines Foto-Fachlabors zu sprechen, und durfte einen Blick in die Entwicklung werfen. Jedes einzelne meiner Bilder wird dort von einem Labormitarbeiter (alles ausgebildete Fotografen und Fotolaboranten) angeschaut und persönlich bearbeitet. Das war mir bis dahin nicht bewusst. Mit befreundeten Fotografen über neue Ideen und Gedanken zu philosopieren. Neue Menschen kennen zu lernen, manche davon kannte ich nur durch das Internet und Social Media. Wir sind alle Menschen, nicht nur Profile. Das machte den Besuch auf der Photokina besonders wertvoll.

Ich freue mich schon, sie alle wieder zu sehen, auf der Photokina 2018. Nächstes Mal kann ich hoffentlich meine Freundin Lynne aus Schottland überzeugen, auch dabei zu sein.